Blog Im Interview (Teil III): Marc Nilius – New Work & Arbeiten bei WP-Wartung24

Im Interview (Teil III): Marc Nilius – New Work & Arbeiten bei WP-Wartung24

Wir haben ein Interview mit Marc Nilius, dem Gründer von WP-Wartung24, geführt. In diesem Interviewteil sprechen wir mit ihm darüber, wofür WP-Wartung24 als Arbeitgeber steht und was genau „Arbeiten nach New Work“ für ihn und sein Unternehmen bedeutet.

Im Interview (Teil I): Marc Nilius – Gründer von WP-Wartung24 – Teil I
Im Interview (Teil II): Marc Nilius – Ehrenamt und die Region

Marc, du hast davon erzählt, dass du sehr heimatverbunden bist, jedoch selbst Remote Work kennen und schätzen gelernt hast. Was hat dir daran so gut gefallen und warum bietest du diese Art des Arbeitens auch bei dir im Unternehmen an?

Damals hat mir sehr gut gefallen, dass ich einerseits in meiner Heimatregion bleiben konnte und trotzdem in einem internationalen Unternehmen und auch mit einem internationalen Team tätig sein konnte. Dass dies miteinander kombinierbar ist und funktioniert, hat mich inspiriert.

Ich hatte meinen ersten Kontakt mit diesem Arbeitsmodell 2009 und das war damals noch sehr ungewöhnlich. Meine Nachbarn waren zu der Zeit doch sehr verwundert, dass ich zwar arbeite aber den ganzen Tag das Haus nicht verlasse.

Das Unternehmen hatte damals erkannt, dass sie spezielle Experten brauchen und die Chancen, diese Menschen zu finden, größer sind, wenn man sich bei der Suche nicht auf den nahen Umkreis um den Firmensitz beschränkt.

Im Prinzip kopieren wir das bei WP-Wartung24. Wir haben Mitarbeitende aus der Region und deutschlandweit im Home Office. Wir sind daher bei der Suche nach neuen Mitarbeitern nicht auf die Region beschränkt. Deswegen machen wir aber regelmäßige Offsite-Workshops. Dort können sich alle Mitarbeiter treffen, persönlich austauschen und zusammenarbeiten. Zudem werden dort dann auch neue Ideen und Impulse gesetzt und erzielt.

Wir setzen ein Hybrid-Modell um, bei der Mitarbeitende sowohl im Home-Office arbeiten können als auch vor Ort im Büro. Das entscheidet jeder Mitarbeitende selbst.

„Full Remote funktioniert auch immer nur dann, wenn man ein vertrauensvolles Verhältnis hat.“

Das heißt, wenn sowohl der Chef dem Mitarbeitenden als auch der Mitarbeitende dem Chef vertrauen kann. Die größte Sorge mancher Chefs beim Home-Office ist ja die Frage, ob der Mitarbeitende auch wirklich arbeitet. Meiner Erfahrung nach wird im Home Office jedoch eher mehr als weniger gearbeitet, weil die Grenze zwischen beruflich und privat mehr verschwimmt. So muss man als Arbeitgeber also eher aufpassen, dass der Mitarbeitende im Home-Office nicht zu viel macht.

Wenn ein Mitarbeitender diese Situation ausnutzen möchte, dann darf man davon ausgehen, dass diese Person auch im Büro nicht die gewünschte Leistung bringen würde und somit sowieso nicht zum Unternehmen passt.

Ich persönlich glaube an die Themen von New Work.“

Donnerstags ist „Office Day“ bei WP-Wartung24. An diesem Tag kommen die meisten Mitarbeitenden aus der Region ins Büro nach Wissen.

Das wäre meine nächste Frage gewesen. Was beinhaltet New Work, wie setzt WP-Wartung24 dieses Konzept ganz konkret um?

Wir schreiben unsere Stellen „full remote“ aus, d. h. dauerhaft Home-Office. Bei denjenigen Mitarbeitenden, die aus der Region kommen, freue ich mich, wenn diese ab und an ins Büro kommen. Der persönliche Kontakt ist natürlich immer sehr bereichernd. Aber auch dabei gibt es volle Flexibilität, denn Arbeitszeiten oder Bürotage sind nicht vorgeschrieben.

Zum anderen umfasst New Work für mich die Neudefinition der Arbeitswelt in eine menschliche, freundliche und flexible Art und Weise der Arbeitsgestaltung:

freie Arbeitszeitgestaltung, freie Arbeitsplatzwahl, full remote oder vor Ort, flache Hierarchien, freundlicher und ehrlicher Umgang miteinander, keine unangemessenen Drucksituationen und kein Konstrukt mit Vorgesetzten und unnötigen Hierarchien, bei denen von oben Druck durchgereicht wird.

„Ich stehe für und liebe Transparenz im Unternehmen.“

Jeder Mitarbeitende soll zu jedem Zeitpunkt wissen, warum gerade eine bestimmte Arbeit anfällt und warum es sinnvoll ist, dies jetzt zu tun.

Eben kein 9-to-5-Arbeiten, wo der Mitarbeitende um 17 Uhr froh ist, Tastatur und Stift fallen zu lassen und denkt: „Oh, endlich Ruhe davor. Ich muss erst morgen wieder daran denken“. Es geht um die Idee, dass der Mitarbeitende für sich Spaß an seiner Arbeit hat.

Dabei ist die Zeiteinteilung eher nachrangig und es ist nicht wichtig, zu bestimmten Uhrzeiten zu arbeiten. Viel mehr ist es wichtig, die Notwendigkeit einer Aufgabe zu verstehen und darüber auch abzuleiten, wie die Dringlichkeit einer Aufgabe die Zeiteinteilung beeinflusst.

Die Vereinbarkeit von Leben und Beruf ist dabei sehr wichtig. New Work bedeutet für mich eben auch, flexibel und spontan auf private Ereignisse reagieren zu können: heute zwei Stunden weniger, dafür morgen zwei Stunden mehr. Oder eine ausgedehnte Pause von mehreren Stunden, weil es so besser passt.

Diese Flexibilität ist mitunter nicht für jeden Arbeitnehmer etwas. Viele sind von früheren Arbeitgebern sehr starre Vorgaben gewöhnt und können sich davon nur schlecht befreien.

Wer sich aber darauf einlässt, kann so Leben und Arbeit viel besser miteinander kombinieren.

Wir wollen ja auch nicht, dass jemand bspw. einen Burnout bekommt, sondern dass die Arbeit so gestaltet ist, dass das alles miteinander auf einem vernünftigen Level passiert.

„Hierbei ist gegenseitiger Respekt auch ein wichtiges Thema. Das ist für mich die Basis der Zusammenarbeit.“

So möchte ich gerne arbeiten und so würde ich als Mitarbeitender gerne behandelt werden. Daraus ergibt sich für mich als Arbeitgeber entsprechend eine Verpflichtung.

Dazu gehört dann auch eigenverantwortliches Arbeiten. Ich ermutige die Mitarbeitenden, eigene Ideen einzubringen, unternehmerisch zu denken, Abläufe mitzugestalten.

Erfolgreiches Unternehmenswachstum geht nur mit glücklichen und motivierten Mitarbeitern.

Der Organisations- und Planungsaufwand ist zugegebenermaßen deutlich höher. Für mich ist es das aber auch wert.

Im vierten und letzten Interviewteil spricht Marc Nilius über Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Stay tuned !

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