Das WordCamp Europe ist mit knapp 2000 Teilnehmern eines der größten WordCamps der Welt und hat deswegen einen ganz anderen Charme als die „normalen“, lokalen WordCamps (wie zuletzt zum Beispiel in Berlin). Das kann man mögen, muss man aber nicht. Und so gibt es auch nicht wenige WordPresser, denen diese Großveranstaltung zu heftig ist.
Für mich ist das WCEU immer ein Erlebnis, jedoch liegt auch bei mir der Fokus ganz anders als bei den in Deutschland organisierten Camps. Es geht weniger um Inhalte (also die Vorträge), sondern viel mehr um die Leute und das Ambiente.
Ich blicke zurück auf ein paar (heiße) Tage in Paris…
Contributor Day
Wie auch in Berlin fand der Contributor Day diesmal vor dem eigentlichen Camp statt. Auch dieser war riesig mit etwa 500 Personen, die etwas zu WordPress beitragen wollten. Ergänzt wurden die üblichen Contributing-Teams von diversen Workshops und Talks.
Ich habe mich (natürlich) im Community-Team aufgehalten und meine Planungen für das WordPress-Meetup in Koblenz weiter vorangetrieben. Es ist noch ein wenig Planung notwendig, aber ich hoffe, dass wir in Kürze erste Termine für Koblenz veröffentlichen können.
Dazu habe ich mir noch einen Vortrag von Aaron Campbell, dem Security-Lead von WordPress, angehört über die Arbeit des Security-Teams.
Tag 1
Eine tolle Location beheimatete nicht nur den Contributor Day, sondern auch die Konferenztage. Die Docks Pullmann liegen etwas außerhalb von Paris, bieten aber ausreichend Platz. Die Aufteilung in drei unterschiedliche Gebäude habe ich erst kritisch gesehen, aber am Ende war das tatsächlich eine sehr gute Entscheidung. Denn die Weitläufigkeit hat geholfen, die riesige Anzahl Menschen gut zu verteilen.
Auch die Sponsorenfläche war riesig, fast schon eine kleine Messehalle. Im Gegensatz zur Enge in Wien letztes Jahr, gab es nun die Möglichkeit, tatsächlich in Ruhe mit den einzelnen Sponsoren zu reden und sich auszutauschen.
Swag collecting at #WCEU. pic.twitter.com/3AN9OZpBkn
— Florian Simeth ⓦ (@floriansimeth) June 16, 2017
Natürlich waren auch die beiden Session-Säle riesig. Dort habe ich mich aber gar nicht so sehr aufgehalten, denn am Ende habe ich nur wenige Vorträge besucht:
- Big Little Shame: a Tale of Empowered User Expierence Through Localisation (Caspar Hübinger)
Eine Zusammenfassung seiner Keynote aus Frankfurt und den Ereignissen danach. Wie immer spannend vorgetragen - Security is a Process (Mark Jaquith)
Mal ein etwas anderer Sicherheitstalk. Weniger konkrete Sicherheitstipps, sondern mehr generelle Vorschläge für den Entwicklungsprozess. Am Ende doch noch ein paar konkrete Vorschläge für Entwickler - 5 Ways You May Be Sabotaging Your Business + 2 Proven Ways to Succeed (Joshua Strebel)
Ein „typischer“ Motivationstalk, aber eben gut erzählt. Nichts unglaublich Neues, aber hübsch aufbereitet mit Anekdoten. - Sponsor Workshops: zwei Talks von Jetpack zum Unterschied zwischen wp.org und wp.com sowie zu den Möglichkeiten der Integration von Jetpack-Funktionen bei der Theme-Entwicklung
Die Sessions aus Track 1 und 2 sind als Aufzeichnungen bereits abrufbar.
Der Tag endete mit einem Highlight. Der Abend des ersten Tages wird häufig für Partys diverser WordPress-Firmen genutzt. Ich habe, wie viele andere auch, die Veranstaltung „WordPint“ von Savvii besucht. In schöner Umgebung in einem Irish Pub konnten wir das eine oder andere Getränk genießen. Nochmal einen Dank an Savvii für diese Veranstaltung!
Last pic #wordpint with @SavviiHQ. Chiao! Cu you tomorrow… er… today. #wceu pic.twitter.com/yHLL8K8Rr3
— Florian Simeth ⓦ (@floriansimeth) June 16, 2017
Tag 2
Auch am zweiten Tag habe ich nur wenige Talks angehört:
- People Over Code (Andrew Nacin)
Geschichten über Systeme, Menschen und die Probleme des Vortragenden in der US-Verwaltung. - How WordPress-Communities Are Built (Andrea Middleton)
Pflichtveranstaltung für alle WordCamp- und Meetup-Organisatoren
Wichtig war jedoch das Interview und die Q&A mit Matt Mullenweg. Diese fand im ersten Track statt und wurde live in den zweiten Raum im Nebengebäude übertragen. Im ersten Teil ging es um den neuen Editor (Projektname Gutenberg), der in absehbarer Zeit den aktuellen Beitragseditor ablösen wird. Der Editor ermöglicht, ähnlich zu den bekannten Pagebuildern, ein blockweises Editieren und bietet damit viel mehr Möglichkeiten.
Swag
Ein für mich immer wichtiges Thema ist Swag, insbesondere Wapuus in allen Formen und Farben. Für ein solches Projekt ist das WCEU der richtige Ort, hier findet man als Sammler alles was das Herz begehrt. Den französische Stoff-Wapuu mit Nürnberger Bratwurst (äh, Baguette natürlich) konnte ich nicht ungekauft stehen lassen.
Marcel le #wapuu français à côté d'une bière de son pays de naissance: L'audomarois ! #wceu
Source: https://t.co/p4u0FSkfIc via pic.twitter.com/ul4imkmeFt— Julio Potier Ⓦ (@JulioPotier) June 19, 2017
Den Preis für das schönste Shirt teilen sich YIThemes und Savvii dieses Jahr.
Are you going to WordCamp Europe? Find one of our colleagues and get some great swag! https://t.co/ZQblZWsO6u #wceu pic.twitter.com/x5Wt10hZrQ
— Savvii (@savvii) June 14, 2017
Best T-shirt award at #WCEU goes to @YIThemes pic.twitter.com/28JgHJ7iC0
— Steven Watts (@stevenwattsy) June 17, 2017
After Party
Die After Party begann mit einer Enttäuschung. Obwohl angekündigt wurde, dass es Essen aus Food Trucks für alle zu günstigen Preisen geben sollte, konnte man weder Food Trucks sehen, noch günstiges Essen. Dazu kamen elend lange Schlangen, da der Ansturm der Leute nicht bewältigt werden konnte. Auch beim Getränke- und Bonkauf gab es lange Schlangen. Erst nach 23 Uhr wurde dies besser. So war der erste Teil des Abends nicht optimal. Dafür ging er dann umso länger.
This is how wordcampers party. #WCEU #WordPress pic.twitter.com/py0yNtk97Q
— Kenda (@kenda_x) June 18, 2017
Bedtime after #wceu after-party.
Yes, that's the sun coming up. pic.twitter.com/p1zmP3fJZ4— Gary Jones (@GaryJ) June 18, 2017
Dies ist auch ein Grund dafür, warum dieser Beitrag für das Projekt52 einen Tag zu spät erscheint. Am Sonntag auf der Rückfahrt im Thalys war ich einfach zu müde. 🙂
Fazit
Wer die lokalen WordCamps liebt, wird mit dem WordCamp Europe wirklich gefordert. Eine tolle Veranstaltung, viele tolle Leute, viele tolle Erfahrungen. Die Größe jedoch macht es zwischendrin auch ziemlich anstrengend. Ich werde trotzdem wieder hinfahren, freue mich aber auch wieder auf kleinere Camps in Deutschland und Umgebung.
Im nächsten Jahr geht es übrigens nach Belgrad. Eine tolle Entscheidung, somit lerne ich wieder ein neues Land kennen. Und angeblich soll es da auch insgesamt etwas günstiger sein als im Touristen-überlaufenen Paris. Zum Sightseeing bin ich übrigens so gut wie gar nicht gekommen. Der Eiffelturm blieb mir leider verborgen.